Ist der behindertengerechte Umbau von E-Fahrzeugen möglich und was muss dabei beachtet werden?
Unsere Ingenieure sind sich in einer Sache einig: Der Umbau von e Fahrzeugen für Menschen mit einer Behinderung ist grundsätzlich möglich. Aufgrund der im Fahrzeugboden platzierten Batterien muss jedoch besondere Vorsicht geboten sein - die Batterien dürfen unter keinen Umständen in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Daher sind Karrosseriearbeiten bei einem Elektrofahrzeug aufwändiger als bei einem herkömmlichen Verbrenner. Man kann grundsätzlich Umbauten von E-Autos unterscheiden, bei denen die Fahrzeugbatterie verlegt werden muss, und solche, die davon nicht betroffen sind.
Da keine Karosseriearbeiten notwendig sind, ist der Umbau von Fahr- und Lenksystemen sowie der Einbau von Rollstuhlverladesystemen ohne größere Bedenken realisierbar. Auch Fernbedienungen zur Ansteuerung von Sekundärfunktionen (z.B. Blinken, Hupen, Scheibenwischer etc.) haben wir bereits erfolgreich realisiert.
Doch wie sieht die Lage bei Rollstuhlverladesystemen aus?
Viele unserer Kunden sind auf ihren Rollstuhl angewiesen. Entweder wird im Rollstuhl mitgefahren (Passivfahrer) oder auch im Rollstuhl sitzend Auto gefahren (Aktivfahrer). Für beide Zwecke können umfangreiche Karosseriearbeiten notwendig sein, da mehr Platz für die/den betroffenen Rollstuhlfahrer/in geschaffen werden muss. Im Detail wird hierzu der Fahrzeugboden herausgeschnitten, tiefergelegt und ggf. mit einer Auffahrrampe ergänzt. Diese arbeitsintensiven Schritte können auch beim E-PKW und Nutzfahrzeugen durchgeführt werden, jedoch müssen die Fahrzeugbatterien im Boden verlegt werden. Kenntnisse in der Kfz-Hochvolttechnik sind dafür essentiell.
Doch wie steht es konkret um den Umbau von elektrisch betriebenen Aktiv- und Passivfahrern?
Während der Ausbau von Ladestationen für Elektroautos mit großen Investitionssummen vorangetrieben wird sind diese zur großen Mehrheit nicht barrierefrei. Ladesäulen sind häufig auf Podesten oder Grünflächen errichtet und somit nur schwer im Rollstuhl zugänglich. Die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung müssen unbedingt in der Strategie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur berücksichtigt werden.
Verbandsarbeit für die Berücksichtigung der Interessen von behinderten Menschen in Bezug auf E-Mobilität